Hast du es gerade schwer?

Wenn ein Mensch verliebt ist sagt man ja im Volksmund: „Er sieht alles durch die rosarote Brille“, um zu sagen, dass für ihn oder sie alles schön und angenehm aussieht.


Wenn jemand niedergeschlagen und deprimiert ist könnte man sagen, dass dieser Mensch alles durch eine trübgraue Brille sieht: dann wirkt alles farblos und trist.

 Ich möchte dir hier weder vorschlagen das Leben durch die rosarote Brille zu sehen, denn dann übersiehst du möglicherweise die knallroten Warnsignale, noch, dass du es durch die trübgraue Brille betrachtest, denn dann verpasst du das, was deinem Leben Farbe verleiht.



Ich möchte dir hier als Psychologieoptiker deines Vertrauens eine dritte Brille vorschlagen. Eine Brille, mit der dir auch tristes Grau seine Farben zeigen kann, und mit der du gleichzeitig die Warnsignale deines Lebens nicht übersiehst.

 Und dann am Ende des Videos kannst du entscheiden, ob du diese Brille aufziehen willst oder nicht.

Transkript des Videos:

Du betrachtest dein Leben immer durch eine Brille. Es geht gar nicht anders. Aber du kannst wählen welche Brille es bei dir sein soll, wenn du dich bewusst dazu entscheidest. Aber lass mich dazu ein bisschen ausholen:



Wenn du es gerade schwer hast, wenn auf deinem Lebensweg möglicherweise gefühlt ein Berg aufgetaucht ist, den du gar nicht bestellt hast, dann fühlst du dich womöglich klein im Vergleich zu ihm und fragst dich vielleicht auch, was das Ganze soll.

Das ist auch vollkommen verständlich.

Du könntest es ja theoretisch auch immer leicht haben.

Nur funktioniert das Leben nun mal nicht so wie du wahrscheinlich weißt. Das Leben ist häufig unfair und das können wir nicht ändern. Aber, wie Viktor Frankl gesagt hat, wenn wir einen Umstand nicht ändern können – in dem Fall den Umstand, dass das Leben oft nicht fair ist – können wir immer noch unsere Einstellung dazu ändern. Deine Einstellung, mit der du dein Leben beschreitest ist die Brille, durch die du dein Leben siehst. Was könnte jetzt aber eine hilfreiche Brille für dich sein, durch die du die Schwierigkeiten des Lebens betrachten kannst?

Stell dir mal vor dein Leben wäre immer leicht. Wenn dein Leben immer leicht wäre und es keine Schwierigkeiten gäbe, fände das dein innerer Schweinehund höchstwahrscheinlich sehr verführerisch: das Glück des immer leichten, mühelosen Lebens.

Gleichzeitig aber, so verführerisch das Glück des leichten Leben klingen mag, würdest du dabei ein anderes Glück verlieren. Und zwar das Glück des Wachstums. Um zu wachsen brauchst du eine Herausforderung, einen Widerstand, an dem du wachsen kannst. Im leichten, mühelosen Leben gibt es keine nennenswerten Widerstände bzw. Herausforderungen und somit auch keinen Wachstum und damit auch nicht das Glück, das er mit sich bringt.

Und auf einer gewissen Ebene wissen wir das auch.

Wenn du einen Film schaust, der dich auf einer bedeutungsvollen Ebene trifft oder der dich auf besondere Art und Weise berührt, darf in diesem Film dann von Anfang bis Ende alles gut laufen? Dürfte der Protagonist des Films es immer leicht haben? Nein. Der Film würde dich zu Tode langweilen und du würdest ihn abschalten. Es muss Höhen und Tiefen geben, damit er dich fesselt.



Die Höhen und Tiefen geben dem Film nämlich genau das: Höhe und Tiefe. Wir wollen sehen wie der Protagonist der Geschichte zum Helden der Geschichte wird, indem er über alle inneren und äußeren Hindernisse hinauswächst.

Wenn dir eine solche Heldengeschichte in einem Film gefällt, dann sagt das viel darüber aus nach welcher Geschichte du dich in deinem eigenen Leben sehnst. Denn bei einem guten Film identifizierst du dich unbewusst mit dem Protagonisten und erlebst die Geschichte des Helden durch seine oder ihre Augen.



Aber warum fühlen wir uns nicht automatisch wie der Held unseres Lebens, wenn wir eine Herausforderung vor uns haben?

Ein Grund dafür ist, dass wir oft dazu neigen uns bei uns selbst darüber zu beschweren, weil wir mit dieser Herausforderung konfrontiert sind. Wir wollen es nicht wahrhaben. Wir haben uns das alles anders vorgestellt und jetzt das. Das bringt uns dann schnell in eine passive Haltung. Und zwar nicht nur im Kopf, sondern auch ganz massiv auf der körperlichen Ebene.

Inzwischen weiß man nämlich, dass es auf der körperlichen bzw. physiologischen Ebene einen entscheidenden Unterschied macht mit welcher Einstellung du mit Herausforderungen umgehst.

Wenn du dich einer Herausforderung nicht freiwillig stellst, davor wegläufst oder es nicht wahrhaben willst, aktiviert sich dein Körper für Flucht oder Erstarren. Dann erstarrst du im Angesicht der Herausforderung oder rennst davor weg und fliehst damit auch gewissermaßen vor deinem eigenen Leben. Das wiederrum bedeutet viel mehr Stress für dich und du erlebst dich so logischerweise viel hilfloser.

Wenn du dich aber der Herausforderung freiwillig stellst, um darüber hinauszuwachsen, aktiviert sich dein Körper für Erforschung und Überwindung, was bedeutet, dass gänzlich andere physiologische Systeme in dir aktiv werden. Das heißt für dich dann, dass dein Körper deutlich weniger Stress erzeugt und deutlich mehr Motivation deine Herausforderung zu überwinden.

Du hast also auch auf physiologischer Ebene zwei unterschiedliche Modi für den Umgang mit Herausforderungen. Der eine ist passiv und fliehend, der andere aktiv und überwindend. Den Modus, den du im Angesicht einer Herausforderung benutzt macht für dich also einen gewaltigen Unterschied.

Es ist ja nun ‘mal so: Die Menschen, die wir bewundern, egal, ob Helden im Film oder Helden des echten Lebens sind nur deshalb Helden, weil sie ihre Herausforderungen überwunden und sich dabei zu einer stärkeren Version von sich selbst entwickelt haben.

Und das konnten sie nur, weil sie psychologisch und physiologisch nicht auf Erstarren oder Flucht ausgerichtet waren, sondern auf Erforschen und Überwinden und damit auf Wachstum. Weil sie nicht vor der Herausforderung erstarrt oder vor ihr weggelaufen sind, sondern weil sie sich einen Weg gesucht haben über ihre Herausforderung hinauszuwachsen.

Dir ist vielleicht aufgefallen, dass ich die ganze Zeit schon von Herausforderungen statt von Schwierigkeiten spreche. Beide Wörter beziehen sich ja auf das gleiche. Nur das Wort „Schwierigkeit“ sorgt bei den meisten Menschen dafür, dass in ihrem Gehirn Netzwerke von Gedanken und Gefühlen aktiviert werden, die eher Erstarren und Flucht begünstigen und damit dich eher zu passivem Verhalten motivieren. Das Wort „Herausforderung“ auf der anderen Seite aktiviert eher gedankliche und gefühlsmäßige Netzwerke in dir, die dich auf Erforschen und Überwinden ausrichten und somit wirst du dadurch eher dazu angeregt aktiv zu werden.

Und wenn du aktiv wirst und beginnst Schritt für Schritt über deine Herausforderungen hinauszuwachsen wirst du sehen wie neue Seiten deiner Persönlichkeit zum Vorschein kommen und sich aus dir heraus eine neue, stärkere und bessere Version von dir entwickelt.

Denn um Herausforderungen überwinden zu können, bist du gezwungen „tiefer“ im Boden deiner Persönlichkeit zu graben. Du gräbst somit Schätze deiner Persönlichkeit aus, die tiefer verborgen sind und die du jetzt noch nicht kennst. Außerdem findest du Kraftquellen, die tiefer liegen und die dir auch zugänglich bleiben, wenn die Kraftquellen oberhalb der Oberfläche leer sind. So werden deine Wurzeln tiefer, und deine Persönlichkeit größer und stärker. Und wenn dann wieder einmal ein starker Wind kommt halten dich deine tieferen Wurzeln stabil und aufrecht.

Auf der anderen Seite: wenn du es im Leben immer leicht hattest musstest du nie deine Wurzeln tiefer in die Erde graben. Was meinst du passiert mit so einem Menschen, wenn ein Sturm kommt? Seine Wurzeln sind oberflächlich, weil er in seinem Leben bisher nie tief graben musste. Deswegen wird ihn der Sturm einfach umwerfen.

Wenn du mit dieser Haltung oder Brille wie ich am Anfang des Videos gesagt habe dein Leben betrachtest, dann wirken die Herausforderungen in deinem Leben nicht mehr einfach nur deprimierend grau. Sondern sie zeigen dir dann auch ihre Farbe, in der du den Menschen siehst, der du sein könntest, wenn du einen Weg suchen würdest diese Herausforderungen zu überwinden. Das ist die Wachstumsbrille.

Jede Herausforderung, die vor dir auftaucht ist eine Frage, die dir dein Leben stellt: „Ich fordere dich heraus. Nimmst du die Herausforderung an oder nicht? Bist du dazu bereit einen Weg zu finden diese Herausforderung zu überwinden? Ja oder Nein?“

Man weiß inzwischen auch aus der Forschung, dass, wenn du Dinge tust, die von dir Wachstum abverlangen, sich in dir neue Gene aktivieren, die vorher passiv waren.

Das ist dein Potenzial. Das ist der Mensch, der in dir schlummert, den du damit erweckst und du somit buchstäblich zu einem neuen Menschen wirst.

Schön und gut, sagst du jetzt vielleicht, das klingt alles schön, aber das bringt mir nicht viel, denn im Moment wirkt auf mich alles einfach nur schwer.

Ich weiß nicht mit welchen Herausforderungen du gerade ringst. Deswegen kann ich dir nicht sagen, was du in deiner speziellen Situation gerade tun solltest. 
Aber ich weiß grundlegende Dinge über das Wesen von Schmerz und Leid. Und dazu möchte ich dir eine kleine Geschichte erzählen: Vor einigen Jahren war ich mehrmals auf einem zehntägigen Meditationsseminar mitten im Nirgendwo.

Während dieses Meditationsseminars durfte man nicht sprechen, nichts lesen, Computer und Handy sowieso nicht, sondern man sollte jeden Tag von früh morgens bis abends meditieren. Dreimal am Tag sollte man jeweils eine Stunde beim Meditieren sitzen ohne sich während dieser Stunde zu bewegen.


Ich erinnere mich wie mir dabei nach ungefähr einer halben Stunde die Knie höllisch weh getan haben. Und zwar haben sie mir so weh getan, dass ich dachte ich halte das keine 5 Minuten mehr aus, sonst dreh‘ ich durch. Ich habe mir dann gedacht: „Gut, ich meditiere jetzt weiter und wenn es nicht mehr geht, dann höre ich eben auf.“ 



Dann nach ungefähr einer Viertelstunde, saß ich immer noch da und war dann ziemlich verwundert. Denn ich habe mich gefragt wo denn der höllische Schmerz in meinen Knien von vorher geblieben war. Meine Knie haben immer noch weh getan, aber viel weniger als vorher, sodass ich das gut aushalten konnte. 
In dem Moment ist mir etwas Entscheidendes klar geworden: Der Schmerz war vorher nur deswegen so groß und kaum erträglich, weil ich ihm großen Widerstand geleistet hatte. Im Sinne von: „Das tut so weh und soll nicht sein. Ich will den Schmerz nicht und er soll jetzt aufhören.“



Durch meinen inneren Widerstand hatte ich meinen Schmerz in den Knien unbewusst vervielfacht. In dem Moment, in dem ich weiter meditiert habe und mich bei dieser Meditation darauf konzentriert habe das Hier und Jetzt anzunehmen, ist er langsam wieder auf seine ursprüngliche und aushaltbare Größe zusammen geschrumpft.



Danach habe ich viel darüber nachgedacht, wo in meinem Leben ich Schmerzen genauso Widerstand leiste. Mir ist dann klar geworden, dass das nicht nur auf körperliche Schmerzen, sondern genauso und vielleicht noch mehr auf psychische, innere Schmerzen zutrifft.



Je mehr Widerstand ich meinen inneren Schmerzen geleistet habe, Schmerzen aufgrund von Ablehnung durch andere, Schmerzen, wenn ich mich selbst enttäuscht hatte, Schmerzen, wenn etwas anders war als ich es mir vorgestellt hatte; je mehr Widerstand ich einem Schmerz geleistet habe, desto stärker ist er geworden. Ich hatte mir also viel Schmerz und Leid selbst erzeugt.

Je mehr ich aber schmerzhafte Erfahrungen angenommen habe, desto mehr ist ihr Schmerz auf seine eigentliche Größe geschrumpft und desto freier wurde ich von diesen Erfahrungen.

Und jetzt frage ich dich: Wie würdest du dich fühlen, wenn du deine Herausforderungen als das was sie sind annehmen würdest: als deine Herausforderungen? Wenn du die Waffen deines inneren Kampfes gegen ihre Existenz niederlegen würdest und stattdessen nach Wegen suchen würdest sie zu überwinden?

Welche Möglichkeiten könnten für dich darin liegen, wenn du dich selbst als den Helden oder die Heldin deines Lebens betrachten würdest und nicht als das Opfer?

Was das für dich speziell bedeuten würde kannst natürlich nur du dir beantworten.

Was aber grundsätzlich passieren würde ist: wenn du durch inneren Widerstand deinen inneren Schmerz oder Belastung vergrößert haben solltest, würde dieser selbstgemachte Schmerz verschwinden. Dein Körper würde sich für Erforschung und Überwindung aktivieren und wenn du es beharrlich versuchen würdest, würdest du deine Herausforderung schlussendlich auf die eine oder andere Weise überwinden. Dabei würden sich in dir neue Gene aktivieren, die buchstäblich dafür stehen, dass du neues Potenzial von dir verwirklicht hast und zu einer neuen, weiterentwickelten Version von dir geworden bist.

Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Aber welche andere Wahl gibt es denn? Zu resignieren und dir selbst Leid zu tun macht nichts besser. Die Entscheidung dein Leben durch die Wachstumsbrille zu sehen dagegen schon.

Du bist dann nämlich kein Spielball deiner Lebensumstände mehr, der einfach nur automatisch auf sie reagiert und erstarrt oder flieht, sondern du gibst eine Antwort auf deine Lebensumstände, die du selbst bestimmst – deine eigene Antwort.

Mit deiner eigenen Antwort übernimmst du Verantwortung – Verantwortung für dein Leben. Und ich hoffe dieses Video hilft dir dabei.

Wenn du aber noch mehr möchtest als nur dieses Video und du endlich deine Herausforderungen überwinden willst – wenn du endlich ins Tun zu kommen willst, um zu der Persönlichkeit zu werden, die tatsächlich in dir steckt, dann kannst du dich gerne bei mir für ein kostenloses, unverbindliches Erstgespräch bewerben.

Alles, was du dafür tun musst ist hier zu klicken und mir ein kurzes Formular auszufüllen.

Ansonsten, schreib’ mir gerne deine Gedanken zu dem Video in die Kommentare oder welche Erfahrungen du mit dem Thema gemacht hast.

Wir sehen uns im nächsten Video. Halt die Ohren steif,
dein Jonathan