Es gibt viele psychologisch selbstzerstörerische Gewohnheiten. Wenn du diesen Kanal hier verfolgst, dann wirst du ein paar davon kennen: starke Selbstzweifel, zu viel darüber nachgrübeln was andere von dir denken usw.

Diese Gewohnheiten sabotieren dich ganz stark, aber du weißt in der Regel, dass sie nicht gut für dich sind.

Die selbstzerstörerische Gewohnheit, von der ich heute sprechen möchte ist so tückisch, weil sie dich, ohne dass du es bemerkst, in einen auf den ersten Blick widersprüchlichen Zustand bringt:

Sie führt dazu, dass du dich erst wohl fühlst, wenn du dich schlecht fühlst. Das katapultiert dich dann wiederum in eine folgenschwere Sackgasse: eigentlich möchtest du selbstbewusst, zufrieden und gelassen sein, aber gleichzeitig wirkt in dir diese mentale Gewohnheit, die in dir unbewusst das Bedürfnis schafft dich schlecht fühlen zu wollen.

Welche Gewohnheit das ist, wie du sie bei dir erkennst und überwindest, erfährst du im heutigen Video.

Diese mentale Gewohnheit, die ich meine ist Selbstmitleid. Dass du denkst, dass das Leben vor allem zu dir unfair ist und du dich deswegen selbst bemitleidest. Wenn irgendetwas nicht so läuft wie du es gerne hättest, dann gibt dir Selbstmitleid zwar kurzfristig einen Trost, aber langfristig ist Selbstmitleid eine Medizin die schlimmer ist als die Krankheit.

Denn, wenn du anfängst dich als ein Opfer der Ungerechtigkeit des Lebens zu sehen, dann begibst du dich damit automatisch in die innere Opferhaltung. Und so trägst du dann mit dir ein inneres Gefühl herum, das ständig nach einem Aufhänger im Außen sucht, um sich daran festzuhalten.

Und dann ist es leicht „Beweise“ für Ungerechtigkeit selbst in den unschuldigsten Bemerkungen oder neutralen Gegebenheiten zu finden. Denn wir finden immer was wir suchen. In der Psychologie nennt man das „Confirmation Bias“ oder übersetzt „Bestätigungsfehler“.

Natürlich gibt es Menschen, die es schwerer haben als andere, ganz klar. Und ich möchte das hier auch in keiner Weise herunterspielen. Schicksalsschläge verdienen Raum für eine entsprechende Würdigung.

Aber sich deswegen ständig selbst Leid zu tun macht auch nichts besser. Im Gegenteil: es sorgt dafür, dass du im Treibsand der Passivität festhängst, aus dem das Leben in der Opferhaltung besteht. Denn ein Opfer ist per Definition passiv und hilflos und genauso wirst du dich fühlen, wenn du dich als Opfer betrachtest.

Wenn du dich im Leben in der Opferrolle siehst – als Opfer deiner Erziehung, als Opfer deiner Vergangenheit, als Opfer von welchem Ereignis auch immer – dann verbaust du dir damit automatisch den Weg zur Besserung. Denn du redest dir damit ein in deinem Leben ein Opfer zu sein.

Somit machst du das Opfersein zu einem Teil deiner Identität. Und als Mensch versucht man sich instinktiv immer im Einklang mit seiner eigenen Identität – also dem eigenen Selbstbild – zu verhalten. Du wirst somit also unbewusst ein Opfer bleiben wollen.

Dann bist du in der Falle der Opferhaltung. Diese Falle ist deshalb so heimtückisch, weil du sie höchstwahrscheinlich nicht bemerkst.

Und in der Opferhaltung zu sein kann gewissermaßen verlockend sein. Denn als Opfer kannst du dich als etwas Besonderes fühlen, ohne dich dafür anstrengen zu müssen. Den Preis, den für diesen Handel allerdings bezahlen musst ist Passivität, Stillstand und ein Gefühl der Verbitterung.

Jemand hat mal gesagt: „Der schönste Trick des Teufels war es uns glauben zu machen es gäbe ihn nicht.“ Dein Selbstmitleid kommt als der Teufel im Schafspelz: es will dich glauben machen dich zu trösten und auf deiner Seite zu sein, aber was es tatsächlich tut ist dich in den goldenen Käfig der Opferhaltung zu sperren.

Er fühlt sich vielleicht bequem an, aber du bist in ihm gefangen und fühlst dich im tiefsten Inneren elend.

Was kannst du also tun? Der erste Schritt ist herauszufinden, ob du in der Opferhaltung festhängst. Dafür gibt es mehrere Anzeichen:

1. Das Gefühl der Machtlosigkeit

Ein klares Anzeichen der Opferhaltung ist es, wenn du den Eindruck hast in einem oder mehreren Bereichen deines Leben oft machtlos zu sein: sei es, dass du das Gefühl hast bei deinem beruflichen Werdegang machtlos zu sein oder, dass du meinst du könntest keinen neuen Partner finden oder in welchem Bereich du dich auch immer machtlos fühlst.

2. Du hast das Gefühl das Leben ist besonders dir gegenüber ungerecht

Du erwischst dich oft dabei wie du denkst, dass es so viele andere besser haben als du oder dass alle gegen dich sind oder sich die Welt gegen dich verschworen hat und das Leben vor allem zu dir unfair ist. Wenn du die Dinge durch diese Brille betrachtest, dass speziell dein Leben zu dir ungerecht ist und du deine Lebensumstände persönlich nimmst, dann fühlst du dich ganz logisch wie ein Opfer.

3. Du gibst oft anderen Leuten die Schuld für deine Lebensumstände

Wenn du dich dabei ertappst wie du andere dafür verantwortlich machst inwieweit du dein Leben meisterst oder nicht meisterst – vielleicht deine Eltern, oder vielleicht auch deinen Partner, der dich verlassen hat oder dein Umfeld oder welche Menschen auch immer, dann ist das ein klares Anzeichen für die Opferhaltung. Denn wie der alte Spruch sagt: „Wem du die Schuld gibst, gibst du die Macht“. Wenn du anderen Menschen die Schuld dafür gibst, was du in deinem Leben tust oder nicht tust, dann gibst du damit automatisch deine Verantwortung für dein Leben und damit auch deine Macht über dein Leben ab.

Damit Hand in Hand geht das vierte Anzeichen der Opferhaltung: und zwar oft über Dinge nachzugrübeln, die du nicht ändern kannst.
Wenn du oft über unangenehme Ereignisse oder Situationen nachgrübelst, z.B. Situationen oder Ereignisse der Vergangenheit, die du nun mal nicht ändern kannst, dann fühlst du dich dadurch automatisch machtlos und hilflos.

Charakteristisch dafür sind Gedanken wie: „Warum musste mir das passieren?“, „Warum musste ich in diese Situation kommen?“, „Warum ist die Welt nur so?“ – und so weiter.

5. Du hast keine hohe Meinung von dir und denkst häufig negativ über dich

Wenn du in einem oder mehreren Bereichen deines Lebens eine innere Opferhaltung einnimmst, dann fühlst du dich damit automatisch bestimmten Herausforderungen deines Lebens deutlich unterlegen. Du nimmst somit möglicherweise die Herausforderungen deines Lebens als überwältigend groß wahr und dich selbst im Vergleich dazu als mickrig klein.

Wenn du meinen Kanal hier aufmerksam verfolgst, dann wirst du wissen, dass du dadurch dein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein ganz stark untergräbst.

Mit niedrigem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein wirst du wiederrum zwangsläufig mehr negative Gedanken über dich selbst denken, mit denen du dich weiter abwertest und noch hilfloser und schwächer fühlst.

Somit befindest du dich dann in dem Kreislauf der inneren Opferhaltung, dem niedrigem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl und den negativen, abwertenden Gedanken über dich und dein Leben.

Aus diesem Kreislauf auszubrechen kann schwer sein, aber es ist machbar. Wenn du dir diese drei Teile des Opferhaltungskreislaufs anschaust, dann siehst du, dass die innere Opferhaltung die Ursache ist. Denn ohne innere Opferhaltung können sich Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl entfalten und negative Gedanken werden dich nicht herunterziehen können, weil du eine innere Haltung bewahrst, an der negative, abwertende Gedanken einfach abprallen.

Diese innere Haltung, von der ich spreche, ist das Gegenteil der inneren Opferhaltung: die innere Macherhaltung.

Die innere Opferhaltung sagt: Die Welt ist gegen mich, ich kann nichts machen, ich bin so arm dran.

Die innere Macherhaltung auf der anderen Seite sagt: Die Welt ist nicht gegen mich, sondern sie ist einfach wie sie ist: nicht unbedingt gerecht, jedenfalls nicht gerecht in dem Sinne wie ich mir das als Mensch vorstelle, aber das ist in Ordnung. Ich nehme es nicht persönlich, sondern ich nehme es an. Wenn ich das mache, kann ich etwas an meinem Leben ändern, und zwar indem ich mich zuerst selbst ändere.

Wenn wir uns also ein Spektrum vorstellen mit der inneren Opferhaltung auf der einen Seite und der inneren Macherhaltung auf der anderen, dann gibt es einen Parameter, der bestimmt, inwieweit du eine Opferhaltung bzw. Macherhaltung hast. Dieser Parameter ist Eigenverantwortung. Je mehr Verantwortung du für dich und dein Leben übernimmst, desto mehr wirst du zum Macher und damit zum aktiven Gestalter deines Lebens.

Auf der anderen Seite: Je mehr Verantwortung du für dein Leben abgibst, desto mehr kommst du in die Opferhaltung. Und du erinnerst dich: „Wem du die Schuld gibst, gibst du die Macht.“

Andere Menschen oder Ereignisse mögen dir übel mitgespielt haben. Wenn du allerdings dem, was diese Menschen damals getan haben oder was sich damals ereignet hat, die Schuld dafür gibst wie du dich heute verhältst, dann gibst du damit die Macht über dein Leben ab.

Dazu kannst du dich als autonomer Mensch selbstverständlich entscheiden. Aber es hat eben Konsequenzen. Nämlich, dass du in der Opferhaltung gefangen bleibst und somit macht- und hilflos bleibst.

Genauso wie es Konsequenzen haben wird, wenn du Verantwortung für dein Leben übernimmst, vor allem für jene Dinge, die dir nicht gefallen: Verantwortung für deine Misserfolge, für deine unerwünschten Lebensumstände und so weiter.

Das kann natürlich Angst machen. Denn, wenn wir Verantwortung für unsere Fehler übernehmen, müssen wir sie uns offen und ehrlich eingestehen. Das wiederrum verlangt vor allem Mut dir selbst ins Auge zu blicken.

Aber das ist ein notwendiger Schritt. Jeder Mensch, der in irgendeinem Bereich seines Lebens erfüllt und erfolgreich ist, muss das tun. Denn nur, wenn du volle Verantwortung für deine Lebensumstände übernimmst, kannst du sie wirklich verändern. Nur wenn du ehrlich zu dir selbst bist, kannst du deine Fehler erkennen und sie ausbügeln. Minischritt für Minischritt, sodass du morgen besser sein kannst als heute.

Das ist ein Prozess wie eine Wanderung: es geht durch Höhen und Tiefen, aber mit jedem Schritt, den du gehst, egal ob durch Höhe oder Tiefe, kommst du dem Gipfel, nämlich deinem Ziel, näher.

Wenn du dich nicht mehr schwach fühlen willst, in welchem Bereich auch immer; wenn deine innere Opferhaltung dein Innenleben mit Selbstzweifeln oder Angst, vor dem was andere von dir denken infiziert hat, und du es dieser schädlichen Opferhaltung nicht mehr erlauben willst, dich und dein Leben klein zu halten, dann hast du genau jetzt die Möglichkeit dich dazu zu entscheiden.

Und zwar dich dazu zu entscheiden, aufzubrechen und die Schritte zu gehen, die dafür notwendig sind, um die innere Opferhaltung hinter dir zu lassen und dich zu einem selbstbewussten Menschen zu entwickeln.

Vielleicht sagst du jetzt: „Ja, das klingt ja gut, aber das ganze anzugehen kostet mich ja Zeit.“

Stell dir das mal so vor: Entweder du entschließt dich dazu jetzt los zu gehen und an dir selbst regelmäßig zu arbeiten, dann stehen die Chancen sehr gut, dass du in mehreren Monaten bis einem halben Jahr zu dem Menschen geworden bist, der du sein willst. Mit allen positiven Veränderungen in deinem Leben, die damit einher gehen würden, die du dir vielleicht größtenteils noch gar nicht vorstellen kannst.

Oder du hörst auf deinen inneren Schweinehund, bleibst in der inneren Opferhaltung und bist in einem halben Jahr immer noch da, wo du jetzt bist.

Die Zeit wird so oder so vergehen. Die Entscheidung liegt bei dir.

Wenn du dich allerdings dazu entscheidest aus der Opferhaltung und dem Selbstmitleid auszubrechen, aus der Selbstabwertung und den negativen Gedanken, dann brauchst du allerdings unbedingt Beständigkeit bei deinen Schritten vorwärts.

Denn ohne Beständigkeit fällst du zurück und verfestigst möglicherweise den falschen Eindruck, dass du dich und dein Leben nicht verändern kannst. Wenn du dich schon etwas mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt hast, dann weißt du womöglich wie schwer es sein kann diese Beständigkeit aufrechtzuerhalten, bei allen inneren und äußeren Herausforderungen. Deine beste Garantie für Beständigkeit ist daher kompetente Unterstützung.

Suche dir jemanden, der dich auf deinem Entwicklungsweg begleitet und der das Terrain kennt. Jemand der genau weiß wie die menschliche Psyche funktioniert, der dir deine blinden Flecken aufzeigt und deine inneren Blockaden aus dem Weg räumt.

Das kann ein Psychologe, Therapeut, qualifizierter Coach oder auch ein kompetenter Freund sein, dem du vertraust.

Das wichtigste dabei ist, dass du dich bei diesem Menschen gut aufgehoben fühlst, sodass du dich dabei wohl fühlst mit ihm oder ihr offen über deine Themen zu sprechen.

Wenn du möchtest, kannst du auch von mir Unterstützung bekommen, und zwar in Form eines kostenlosen und unverbindlichen Beratungsgesprächs. In diesem Beratungsgespräch werde ich deine Situation psychologisch analysieren und dir einen auf dich zugeschnittenen Schritt-für-Schritt-Plan erstellen, mit dem du lernst werde wie du aus der inneren Opferhaltung ausbrichst, in deine Kraft kommst und dich zu der selbstbewussten Persönlichkeit entwickelst, die du tief im Inneren sein willst.

Alles was du dafür tun musst ist mir ein kurzes Formular auszufüllen, das ich hier verlinkt habe. Anschließend wirst du entweder von jemandem aus meinem Team oder mir persönlich angerufen und dann werden wir, wenn es passt, gemeinsam einen Termin für dein kostenloses Beratungsgespräch vereinbaren.

Ich wünsche dir eine gute Weiterentwicklung und halt die Ohren steif,

dein Jonathan