Freiheit. Frei sein. Nichts ist so wunderbar. Nichts ist so atemberaubend, so grenzenlos. Dem freien Menschen steht die Unendlichkeit an Möglichkeiten offen, die das Universum bietet. Jedoch gibt es in diesem Universum ein allgemein gültiges Gesetz: Ohne Ursache keine Wirkung. Ohne Aktion keine Reaktion.

Auf gut deutsch gesagt: von nichts kommt nichts.

Die Freiheit ist unser Geburtsrecht. Wir bekommen sie vom Leben geschenkt, allerdings nicht umsonst. Wir müssen sie uns verdienen. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern jedes Mal aufs Neue. Wir müssen uns buchstäblich die Freiheit wieder und wieder nehmen, genau wie wir wieder und wieder atmen, essen und schlafen müssen.

Sich die Freiheit zu nehmen ist ein überwältigendes Gefühl. Wir fühlen in diesem Moment den Fluss des Lebens durch jede einzelne Zelle unseres Körpers pulsieren.
Das pure Leben. Pure Freiheit. Pures Glück.

Hast du schon einmal das pure Leben gekostet? Bist du schon einmal in den Augenblick eingetaucht und hast ihn völlig zu deinem Augenblick gemacht?
Wenn ja, dann weißt du wovon ich spreche. Du weißt dann auch wie schwer es ist sich die Freiheit immer wieder zu nehmen.


Warum ist das so?

Die Antwort auf diese Frage steckt in dem allgemeingültigen Gesetz unseres Universums: von nichts kommt nichts. Wenig Einsatz, wenige Resultate. Viel Einsatz, viele Resultate.

Unsere Freiheit, unser höchstes menschliches Privileg, kann nur leben, wenn etwas anderes dafür stirbt: unser tierischer innerer Schweinehund, der sich vor allem Unbekannten fürchtet und jeglichen Schritt aus seiner Komfortzone verabscheut.

Solange er unser Verhalten lenkt, bleiben wir in der Tierwelt gefangen: Gefangen unter der Herrschaft unserer Triebe und so ohne freien Willen. Der Mensch, der wahre Mensch in uns, kommt erst zum Vorschein, wenn wir den Schweinehund an die Leine legen. Das zu tun bedeutet Menschsein zu üben. Unseren freien Willen einzusetzen und uns gegen die bequeme und bekannte Trance zu entscheiden und in das lebendige, sich stetig erneuernde Leben einzutauchen.

Das ist der Preis der Freiheit. Der Preis, der in jedes einzelne Atom des Universums und in jede Zelle unseres Körpers eingebrannt ist.


Drei Seelen wohnen in meiner Brust

So selbstbestimmt dir dein Verhalten auch vorkommen mag… dein Verhalten entspringt, gelinde gesagt, nicht immer deinen höchsten Wertvorstellungen. Wenn es so wäre, wieso ist es dann so verdammt schwer morgens beim ersten Klingeln des Weckers aus dem Bett zu springen und den Tag mit noch nie da gewesenem Elan anzugehen?

Weil dein Gehirn äußerst komplex ist und sich zu seiner heutigen Form über Jahrmillionen hinweg entwickelt hat. Unter der Gehirnschicht deiner einzigartigen menschlichen Eigenschaften wie deinem logischen Denken und der Kreativität, befinden sich die Charakteristika der Säugetiere wie die Fähigkeit Gefühle zu empfinden oder das Bedürfnis einer Gruppe anzugehören. Und im tiefsten Kern befinden sich deine ursprünglichsten Überlebensmechanismen wie die Reaktionen von Kampf oder Flucht, welche wir auch mit den Reptilien gemeinsam haben.

Umgangssprachlich spricht man bei diesen drei grob zusammengefassten Gehirnbereichen vom Menschen-, Säugetier- und Reptiliengehirn. Alle drei Gehirnteile stecken in dir. Dementsprechend stecken auch alle Verhaltensweisen dieser drei Gehirnteile in dir.

Ob deine Verhaltensweise einer instinktiv getriebenen Echse, einem emotional handelnden Säugetier oder einem “freiwilligen” Menschen entspricht, hängt davon ab, welcher Gehirnteil in dir gerade am längsten Hebel sitzt.

Das wiederrum kommt erheblich auf deinen körperlichen Zustand an. Bist du erschöpft und müde oder ausgeruht und energiegeladen? Bist du niedergeschlagen und traurig oder heiter und inspiriert? Dein körperlicher Zustand bestimmt wie viel Willenskraft dir zu Verfügung steht. Je voller dein Willenskraftakku ist, desto einfacher fällt es dir die höchsten und pur menschlichen Bereiche deines Gehirns zu benutzen.

Aber solange du bei Bewusstsein bist, sind deine höchste Instanz immer noch deine Wertvorstellungen und was für dich ein Muss ist und was nicht. Wenn etwas für dich ein Muss ist, dann machst du es, egal ob gerade du müde oder erschöpft bist.

Wenn ein dir nahe stehender Mensch in Gefahr ist, hältst du nicht erst ein Nickerchen, bis du wieder ausgeruht bist. Du eilst sofort zu Hilfe.

Wenn du bis zum nächsten Tag eine Arbeit fertigstellen MUSST, dann bleibst du solange wach, bis du fertig bist. Weil es für dich ein Muss ist.

Du willst frei sein? Du willst Freiheit nicht nur auf dem Verfassungspapier, sondern wahre Freiheit?

Dann frag dich zuerst was Freiheit für dich bedeutet. Nicht Freiheit im abstrakten Sinn, sondern deine ganz persönliche Freiheit. Deine Freiheit, die nur du als solche erkennen kannst. Weil deine Freiheit so einzigartig ist wie du selbst.

Vielleicht ist es sogar nicht zu weit hergeholt zu sagen, dass deine Freiheit und dein wahres Selbst ein und die selbe Sache sind.

Was würdest du tun, wenn du deiner Angst nicht erlauben würdest dich einzuschränken?  Wenn du deiner Angst vor Versagen, Blamage und davor, was andere von dir denken nicht erlauben würdest dich zu kontrollieren?

Was würdest du tun? Wie würdest du sein?

Diese Fragen gehören zu den wichtigsten Fragen, die du dir in deinem Leben stellen kannst. Denn sie enthüllen dir wer und was tatsächlich in dir steckt.

Warum ist das so wichtig?

Es gibt ein Bedauern, das viele Menschen auf dem Sterbebett gemeinsam haben: Sie bereuen es nicht den Mut gehabt zu haben ihr Leben so zu leben wie es ihnen selbst wirklich entsprochen hätte. Sie waren zu sehr damit beschäftigt den Erwartungen anderer Leute gerecht zu werden.

Lass das nicht dein Schicksal sein. Jetzt hast du noch Zeit das zu ändern! Frag dich aufrichtig was dir tief im Inneren in deinem Leben wichtig ist. Nicht, was in deiner Familie, Freundeskreis oder Kultur hohes Ansehen genießt. Sondern was DU WIRKLICH willst. Wenn du im hohen Alter auf dein Leben zurückblickst wie würdest du es gerne gelebt haben? Lass deiner Vorstellungskraft freien Lauf.

Und ja, es ist wahrscheinlich, dass du Ideen hast, die dein Gehirn direkt wieder verwerfen will, weil „es zu schwer ist, das zu tun“ oder „du so etwas nicht kannst“.

Hat jemand, der nicht intelligenter ist als du, diese Sache, die dir da vorschwebt schon einmal geschafft? Wenn ja, hast du keine Ausrede es nicht zu versuchen. Nicht halbherzig, sondern mit ganzem Herzen bei der Sache.
Was hast du zu verlieren?

Wenn du es nicht versuchst, wird du es tief in deinem Inneren bereuen es nicht gewagt zu haben. Und selbst, wenn es fehlschlägt, dann kannst du dir ruhigen Gewissens sagen: Ich habe es wirklich versucht. In jedem Fall schenkt es dir inneren Frieden.

Bezahle den Preis. Für den Preis der Freiheit bekommst du den Preis der Freiheit.
Den Hauptpreis des Lebens. Lass deine Taten deine Freiheit widerspiegeln. Lass deine persönliche Freiheit nicht ein „schön wär’s“ sein, sondern mache sie zu einem Muss.

Einfacher gesagt als getan wirst du jetzt sagen. Da gebe ich dir Recht. Aber von einfach getan kommt auch keine große Tat. Alles hat seinen Preis. Wenn du in deinem Leben alles hast, um zufrieden zu sein, du aber trotzdem nicht glücklich bist… dann lebst du nicht frei. Dann hat der Schweinehund dich an der Leine und nicht umgekehrt.

Und das wird sich auch durch nichts in der Welt ändern. Durch keinen neuen Job, keinen neuen Partner und kein neues Jahr. Bis zu deinem Lebensende wirst du „zufrieden“ und unglücklich leben und nichts hinterlassen, was keiner außer dir sonst könnte.

Der einzige Mensch, der das alles ändern kann, Überraschung, bist du selbst.

Triff eine Entscheidung. Setze Prioritäten. Deine eigenen.
Beschließe, egal was dir der Schweinehund für verführerische oder „vernünftige“ Ausreden vorsülzt, an deinen Prioritäten festzuhalten.

Bezahle den Preis, egal wie unwohl du dich dabei vorübergehend fühlen magst. Sobald du es wirklich tust, wird der Schweinehund flüchten und der freie Mensch wird an seine Stelle treten. Wenn das passiert, bringst du eine gänzlich neue Möglichkeit des Lebens zur Welt. Eine Möglichkeit, die nur du so schaffen kannst. Deine Freiheit paart sich mit dem Augenblick und gebärt etwas Einzigartiges: dein Leben, wie es eigentlich sein könnte. Wie es eigentlich sein sollte.

Du lebst nicht später oder irgendwann anders, sondern genau jetzt in diesem Moment. Es ist dein Leben. Es gehört nur dir, niemand anderem. Schicke den Schweinehund routinemäßig in seine Ecke und entfessele den freien Menschen in dir. Der Mensch, der aus freien Stücken sein Leben selbst in die Hand nimmt und dabei gar nicht anders kann als im Glück zu schwelgen.

Tue es. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt.