Tust du viel dafür, um anderen zu gefallen?
Stellst du die Bedürfnisse anderer Menschen regelmäßig vor deinen eigene Bedürfnisse? Hast du Probleme damit „Nein“ zu sagen, weil du andere nicht enttäuschen möchtest?
Wenn ja, dann geht es dir so wie es mir früher ging: du bist zu nett. Ich war früher netter als es gut für mich war. Und ich habe es sehr bereut. Durch meine eigene Erfahrung habe ich natürlich viel über das „Zu Nett Sein“ gelernt, das ich hier mit dir teilen möchte.
Aber woran bemerkst du überhaupt, dass du zu nett bist? In diesem Video zeige ich dir 5 Anzeichen oder Symptome davon, dass du zu nett bist.
Und dann, am Ende des Videos wirst du wissen, ob es dir gut tun würde, das Nett-sein ein bisschen zurückzuschrauben und gleichzeitig einen Weg zu finden und auch zu gehen, durch den du dein Nett-Sein auf eine gesunde Dosis zurückfährst und du authentischer und selbstbewusster wirst, und am Ende des Tages auch lebendiger.
Denn wenn du zu nett bist, dann unterdrückst du normalerweise große Anteile oder Bedürfnisse von dir in den unterschiedlichsten Bereichen deines Lebens.
Und ich werde dir dabei helfen, dich davon zu befreien. Was du dafür tun musst, erkläre ich dir im Laufe dieses Videos. Aber schauen wir uns zuerst einmal fünf Anzeichen des Zu-Nett-Seins an, damit du sehen kannst, ob sie dich betreffen und wenn ja, welche davon.
Transkript des Videos
Das Anzeichen Nummer eins ist, dass du in der Regel, wenn nicht fast immer, die Bedürfnisse anderer Menschen an erste Stelle setzt.
Das mag auf den ersten Blick wie etwas Nobles, Tugendhaftes wirken oder wie ein Zeichen der Nächstenliebe.
Natürlich ist es ein Zeichen der persönlichen Reife in bestimmten Momenten die Bedürfnisse anderer Menschen vor die eigenen Bedürfnisse zu stellen.
Z.B. du sitzt irgendwo und wartest und jemand kommt, der deinen Sitzplatz dringender bräuchte als du, weil er körperlich nicht fit ist oder schwanger oder ähnliches und dann bietest du deinen Sitzplatz diesem Menschen an. Oder jemand aus deinem Umfeld muss dringend ins Krankenhaus gefahren werden, aber du hast dich schon auf einen gemütlichen Abend gefreut. Natürlich macht es da sehr viel Sinn die eigenen Bedürfnisse vorübergehend zurückzustellen.
Oder wenn du Kinder hast, vor allem wenn sie klein sind, dann stellst du deine eigenen Bedürfnisse regelmäßig zurück.
Wenn du also siehst, dass es Sinn macht für das Wohl eines anderen dich selbst vorübergehend zurückzustellen.
Das ist ein Zeichen der persönlichen Reife. Und, und das ist die Crux, du tust das als freie Entscheidung. Wenn das allerdings die Form einer fast schon gezwungenen Gewohnheit annimmt und du das Gefühl hast, dass du die Bedürfnisse anderer Menschen immer vor deine eigenen stellen musst, und du ein schlechtes Gewissen bekommst, wenn du deine eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle setzt, dann ist es nicht mehr wirklich eine freie Entscheidung von dir: du tust es dann aus einer gefühlten Getriebenheit heraus.
Das ist ein ganz deutliches Zeichen dafür, dass du zu nett bist.
Anzeichen Nummer zwei: Du fühlst ein starkes Bedürfnis nach der Anerkennung anderer Menschen. D.h. es ist dir sehr wichtig anderen zu gefallen.
Wenn dann jemand aus deinem Freundeskreis oder deine Familie dich kritisiert, fühlt sich das für dich sehr unangenehm an.
Wenn du zu nett bist und einer dieser Menschen ist wütend auf dich, dann ist das für dich kaum erträglich. Du kannst nur schlecht schlafen, du bist nervös und gestresst und spielst das Ganze ständig in deinen Gedanken hoch und runter.
Wenn dein Nett-Sein allerdings noch stärker ausgeprägt ist, dann breitet sich das ganze auch auf Leute aus, mit denen du einen weniger engen Kontakt hast: Arbeitskollegen, Kunden, flüchtige Bekannte oder in extremen Fällen sogar auf Leute, die du nur einmal getroffen hast oder gar nicht kennst.
Typisch dafür sind dann Gedanken wie: „Mögen diese Leute mich? Was, wenn sie mich nicht mögen? Habe ich etwas getan, was sie verärgert haben könnte? Ich hoffe nur sie mögen mich.“
Du machst dir also viele Gedanken und Sorgen darüber und kannst es nicht loslassen und du fühlst dich unsicher und schwach.
Denn für einen zu netten Menschen bedeutet jede Person, die auf ihn wütend ist oder ihn kritisiert gefühlt, dass er selbst nicht in Ordnung oder gut genug ist.
Fühlst du also dieses starke Bedürfnis nach der Anerkennung anderer? Das ist das Anzeichen Nummer zwei dafür, dass du zu nett bist.
Das dritte Anzeichen des Zu-Nett-Seins ist, dass du dich übermäßig verantwortlich für deine Mitmenschen und für ihr Befinden fühlst.
Wenn du zu nett bist und sich jemand nicht wohl fühlt, dann beeinträchtigt dich das spürbar emotional, und zwar auf eine Art und Weise, die über Empathie und Mitgefühl hinausgeht und selbstschädigend ist.
Das bezeichnet man auch als Ko-abhängigkeit.
Im Sinne von: „Ich muss dafür sorgen, dass es allen gut geht. Wenn du dich wohl fühlst, kann ich mich auch wohl fühlen. Wenn du sauer oder traurig oder enttäuscht bist bist, kann ich nicht entspannt und ruhig bleiben, weil ich nicht bei mir bleiben kann.“
Vielleicht siehst du wie das schnell problematische Formen annehmen kann. Denn was ist, wenn ich authentisch und ehrlich sage, was ich möchte und das dazu führen kann, dass du dich traurig oder enttäuscht fühlst?
Sagen wir mal jemand fragt dich: „ Hey, hast du Lust dieses Wochenende ‘was zu unternehmen?“ Und du sagst dann: „Ich hab‘ schon etwas vor, aber lass uns das nächstes Wochenende machen.“
Und dann könnte dieser Jemand traurig oder enttäuscht sein. Wenn du allerdings zu nett bist, dann sagst du vielleicht Ja, weil es für dich kurzfristig unangenehmer ist, dass sich diese Person möglicherweise schlecht fühlt als dir selbst treu zu bleiben.
Dich übermäßig verantwortlich für das Befinden anderer zu fühlen ist also das Anzeichen Nummer Drei.
Das Anzeichen Nummer 4 ist, dass du es vermeidest dein Befinden anderen mitzuteilen, vor allem wenn du verärgert oder enttäuscht bist.
Das heißt, wenn z.B. dich etwas an jemandem ärgert oder jemand sich nicht an eine Abmachung mit dir hält, dann hältst du dein wahres Befinden darüber zurück. Oder du redest dir ein, dass das ganze überhaupt kein Thema ist oder vielleicht sogar dein eigenes Verschulden und du einfach zu sensibel bist und geduldiger oder verständnisvoller sein solltest.
Du findest also endlose Rechtfertigungen dafür wieso du beispielweise nicht für dich einstehen und bei diesem Menschen eine Grenze ziehen solltest.
Dahinter steckt Konfliktangst. Das bedeutet, dass eine mögliche verbale Auseinandersetzung mit einem Mitmenschen für dich besonders bedrohlich erscheint, weil du vielleicht einmal gelernt hast, dass es falsch ist Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen oder es falsch ist dich und deine Bedürfnisse so wichtig zu nehmen, dass du vor anderen offen für sie einstehst.
Gleichzeitig wird davon möglicherweise langsam deine Beziehung zu deinem Partner untergraben, von deinem Selbstrespekt und Selbstbewusstsein ganz zu schweigen und am Endes des Tages untergräbt es dich als Menschen. Denn du bist dann nicht wirklich du selbst, sondern spielst die Rolle des netten, nachsichtigen Menschens.
Das ist benefalls ein klares Zeichen dafür, dass du zu nett bist.
Das fünfte Zeichen dafür, dass zu nett bist ist, dass du regelmäßig den Meinungen anderer eine höhere Bedeutung oder Wichtigkeit verleihst als deiner eigenen.
Das kann sich im Kleinen zeigen wie beispielsweise dir gefällt ein bestimmtes Buch oder ein bestimmter Film und dann hörst du jemanden sagen, dass er dieses Buch oder diesen Film schlecht findet und dann zweifelst du deine eigene Einschätzung über z.B. das Buch ernsthaft an.
Oder du hast bei deiner Arbeit eine bestimmte Einschätzung eines deiner Projekte, aber dein Arbeitskollege sieht das völlig anders und du wirfst deine Meinung zu der Sache schnell über den Haufen.
Kleine Anmerkung an der Stelle: Nur weil jemand sehr überzeugt von etwas wirkt, heißt das nicht unbedingt, dass er Recht hat oder seine Einschätzung oder Idee gut ist. Oft sind es intelligente Leute mit guten Ideen, aber zu wenig Übung im selbstbewussten Auftreten, die sich von ihren Selbstzweifeln zurückhalten lassen, wodurch nicht unbedingt die beste Idee oder Einschätzung in dem Meeting oder einer anderen Situation gewinnt, sondern die Idee, die am selbstbewusstesten vorgetragen wird.
Oder letztes Beispiel dazu: Jemand findet dich uninteressant und du nimmst diese Meinung dieses Menschen über dich als allgemeingültige Wahrheit über dich an, ohne diese Meinung kritisch zu hinterfragen.
Somit wird die Art und Weise wie du dich selbst siehst von der Meinung anderer über dich bestimmt statt von deinem eigenen kritischen Urteilsvermögen.
Das ist dann ein sehr entkräftender oder man könnte sogar sagen, ein sehr entmündigender Zustand, in dem du dich dann befindest. Denn du bist somit im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr selbstbestimmt, sondern fremdbestimmt.
Das sind also fünf Anzeichen davon, dass du zu nett bist: du setzt in der Regel, wenn nicht fast immer, die Bedürfnisse anderer Menschen an erste Stelle, du fühlst ein starkes Bedürfnis nach der Anerkennung anderer Menschen, du fühlst dich übermäßig verantwortlich für deine Mitmenschen und für ihr Befinden, du vermeidest es dein Befinden anderen mitzuteilen, vor allem wenn du verärgert oder enttäuscht bist und du nimmst die Meinung anderer Menschen wichtiger als deine eigene.
Wenn du eines oder mehrere dieser Anzeichen bei dir erkennst, dann fragst du dich jetzt wahrscheinlich, was du tun kannst, um damit aufhören zu können zu nett zu sein.
Um das herauszufinden müssen wir uns die Wurzel des Zu-Nett-Seins anschauen. Diese Wurzel hat wiederrum zwei Hälften, die miteinander verflochten sind.
Die eine Hälfte ist eine fehlende Selbstsicherheit.
Wenn dir Selbstsicherheit fehlt, das heißt die Sicherheit in deinem Innen fehlt, dann kommt automatisch der Impuls diese fehlende Sicherheit im Innen durch eine Steigerung der Sicherheit im Außen auszugleichen.
Das bedeutet konkret gesagt, wenn du dir selbst nicht genug vertraust, sodass du dich selbstsicher fühlst, dann bekommst du von einem Teil deines Gehirns den Impuls den Leuten um dich herum gefallen zu wollen, damit niemand ein Problem mit dir haben kann und dir somit im Außen weniger Gefahr droht.
Das ist so wie wenn du ein wackliges Haus hast, das von einem starken Wind in sich zusammenbrechen könnte. Und dann baust du alle möglichen Schutzwälle um das Haus herum auf, die den Wind abhalten sollen, damit das wacklige Haus nicht durch ihn zusammenbricht.
Das Haus wird davon nicht stabiler, sondern es wird so nur in diesem wackligen Zustand aufrecht erhalten. Mehr noch: Je mehr Zeit in den Bau der Schutzwälle und der Abschirmung vor dem Wind fließt desto weniger wird sich zwangsläufig um die Instandsetzung und Stabilisierung des Hauses gekümmert, sodass es eher noch wackliger wird als vorher.
Wenn du auf der anderen Seite das Haus so stabil machst, dass kein Wind es umwerfen kann, dann werden die äußeren Schutzmaßnahmen überflüssig. Genauso ist es mit der Selbstsicherheit: je selbstsicherer du wirst desto weniger hast du das Bedürfnis im Außen anderen gefallen zu wollen und zu nett zu sein.
Die zweite Hälfte der Wurzel des Zu-Nett-Seins ist ein niedriges Selbstwertgefühl: das bedeutet du hast keine besonders hohe Meinung von dir selbst.
Die Konsequenz davon ist, dass du von vielen anderen Menschen eine höhere Meinung hast als von dir selbst. Wenn dem so ist, dann wirst du natürlich auf dich selbst herabblicken und andere als über dir erachten. Und das wiederrum sorgt dafür, dass du dich und deine Bedürfnisse anderen unterordnen wollen wirst. Im Sinne von: „Wer bin ich schon, dass meine Bedürfnisse wichtig sein sollen und Raum verdienen würden?“
Wenn du wiederrum deine Bedürfnisse den Bedürfnissen der anderen regelmäßig unterordnet wirst du dadurch automatisch zu nett sein.
Diese beiden Teile, fehlende Selbstsicherheit und niedriges Selbstwertgefühl bilden somit die Wurzel des Zu-Nett-Seins. Wenn du diese Wurzel deines Zu-Nett-Seins herausreißen willst, damit du authentisch und selbstbewusst und vor allem lebendig leben kannst, dann musst du genau diese beiden Dinge adressieren: Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl.
Wenn du deine Selbstsicherheit und dein Selbstwertgefühl Schritt für Schritt steigerst, dann wirst du allmählich von deinem zu netten Dampfer absteigen und langsam aber sicher mit einem neuen, lebendigen Lebensgefühl durch dein Leben gehen.
Und das ist eines der lohnendsten Dinge, die du tun kannst. Denn wenn du dich von dem Zu-Nett-Sein betroffen siehst, dann wirst du wissen wie zu nett zu sein und damit dich selbst und deine Bedürfnisse zu verleugnen dir schleichend dein Leben aussaugt.
Deswegen, traue dich und gehe es an. Sorge dafür, dass du deine Selbstsicherheit gezielt aufbaust und dein Selbstwertgefühl nachhaltig steigerst, denn dann lernst du wie du nie wieder zu nett bist und dich selbst nie wieder verleugnest.
Und wenn du möchtest helfe ich dir dabei. Und zwar kannst du dich bei mir für ein kostenloses, unverbindliches Beratungsgespräch bewerben, in dem ich dir einen Schritt-für-Schritt-Plan erstellen werde wie du die Wurzel des Zu-Nett-Seins herausreißt, deine Selbstsicherheit und dein Selbstwertgefühl hochfährst, sodass du authentisch und selbstbewusst wirst.
Alles was du dafür tun musst ist mir ein kurzes Formular auszufüllen, das ich hier verlinkt habe. Dann wirst du entweder von mir oder von jemandem aus meinem Team angerufen, und dann werden wir am Telefon, wenn es passt einen Termin für dein kostenloses Beratungsgespräch vereinbaren.
Bis zum nächsten Mal und halt die Ohren steif,
dein Jonathan
Neueste Kommentare