Wenn wir uns selbst im Weg stehen, dann hat das in praktisch allen Fällen immer den selben Grund. Wir alle leben in einem Glaskasten. In unserem eigenen Glaskasten.
Was ich damit meine erkläre ich dir gleich.
Transkript des Videos:
Unterbewusst haben wir alle eine Vorstellung davon wer wir sind, was wir sind, wie wir sind und was wir im Leben verdienen. In der Psychologie nennt man das „das Selbstkonzept“.
Dein Selbstkonzept hat sich vor allem während deiner Kindheit entwickelt, je nach dem wie du von deinen Eltern, deine Familie, deinen Lehrern und deinem restlichen Umfeld behandelt wurdest. Dieses Selbstkonzept von dir, mit all den Dingen, die du über dich selbst glaubst, auch genannt Glaubenssätze, hast du dann ins Erwachsensein mitgenommen.
Und so kommst du im Erwachsenenalter an mit Glaubenssätzen von dir, von denen zwar einige oder sogar sehr viele gar nicht mehr aktuell sind und gar nicht mehr auf dich zutreffen, aber die trotzdem immer noch dein Denken und Verhalten stark beeinflussen können.
Z.B. wenn du als Kind den Eindruck vermittelt bekommen hast, dass deine Bedürfnisse und deine Meinung nicht wichtig sind, dann wirst du diesen Glaubenssatz einfach weiter in deinem Glaubenssatzrucksack mit in dein Erwachsenenleben nehmen.
Und so wird dieser Glaubenssatz das, was du als Erwachsener denkst und tust so beeinflussen, dass du deine Meinung eher zurückhalten wirst und die Bedürfnisse von anderen vor deine eigenen stellst.
Diese Vorstellung, die du von dir selbst hast, also dein Selbstkonzept ist wie ein Glaskasten um dich herum.
Du kannst zwar durchschauen, aber ihn nicht verlassen, denn das würden den Rahmen deines Selbstkonzeptes sprengen, weil du dann etwas tun würdest, wovon du denkst, dass „du es nicht bist“.
Somit gehst du nicht niedriger als der Boden deines Glaskastens ist: d.h. du gehst nicht niedriger als das von dem du denkst, dass du es verdienst und gut genug dafür bist. Wenn du dem Boden des Glaskastens zu nahe kommst wirst du dich motiviert fühlen etwas zu tun, um dich wieder in die Mitte deines Glaskastens zu bringen.
Z.B. jeder hat andere Maßstäbe dafür, wie er oder sie von anderen behandelt werden will. Aber selbst, wenn du jemand bist, der anderen einige Respektlosigkeiten bei dir durchgehen lässt, wirst du ab einem gewissen Übermaß von respektlosem Verhalten irgendetwas tun, um es wieder in Gleichgewicht bringen.
Ob es aktiv bei diesen Leuten Grenzen ziehen bedeutet und ihnen zu sagen „hier hör mal, so geht das nicht“ oder den Kontakt zu diesen Menschen zu vermeiden sei dahin gestellt, aber du wirst dich dazu motiviert fühlen etwas zu tun, weil du merkst wie du aus deinem Glaskasten – deinem Selbstkonzept – gedrängt wirst. Und das ist auch gut so.
Der Nachteil davon ist aber, dass wir uns auch nicht erlauben über die Decke unseres Glaskastens hinauszugehen. Das ist unsere gläserne Decke, dass wir diese Vorstellung davon haben, was wir in unserem Leben verdienen, was wir haben und nicht haben dürfen und wofür wir gut genug sind und wofür nicht.
Und so, wenn wir der Decke unseres Glaskastens zu nahe kommen, halten wir uns auf sehr unterschwellige Art und Weise selbst zurück oder besser gesagt, stellen uns uns selbst in den Weg.
Denn dann beginnen wir uns irgendwie unwohl zu fühlen, weil wir ungewohntes Gebiet betreten. Und dann kommen in uns Zweifel auf, die uns in die Mitte des Glaskastens zurückziehen wollen.
Die Erklärung dafür ist sehr einfach: unser Gehirn hasst Ungewissheit. Alles, was ungewiss ist, bewertet unser Gehirn als möglicherweise gefährlich, denn wir wissen ja nicht was passieren wird, wenn wir aus dem Glaskasten heraustreten würden.
Und so verhält sich unser Gehirn wie eine übervorsichtige Mutter, die ihrem Kind nicht erlaubt, das zu tun, was es eigentlich tun müsste, um im Leben voranzukommen und sich weiterzuentwickeln.
Im Englischen gibt es eine Redensart, die auf Deutsch übersetzt so wie viel heißt wie: Ich bleibe lieber in der Hölle, die ich kenne, als in den Himmel zu gehen, den ich nicht kenne.
Und dann hast du zwei Möglichkeiten: im Glaskasten sitzen zu bleiben, in deiner„bekannten Hölle“, in der du dich zwar sicher fühlst und alles sehr gewohnt und vorhersehbar abläuft, aber du auf der Stelle trittst und sich absolut nichts zum Besseren ändert oder du deine bekannte Hölle verlässt, um den unbekannten Himmel suchen – in welchem du Ja zu dir sagst und das bist und tust, was du von Herzen sein und tun willst.
Wenn du dich dafür entscheidest deine bekannte Hölle, also deinen Glaskasten zu verlassen, passiert etwas: in dem Moment, in dem du den Punkt überschreitest, an dem du die gläserne Decke vermutest, wirst du eine Sache bemerken: Die gläserne Decke existiert gar nicht und hat nie existiert. Sie war nur in deinem Kopf.
Und gleichzeitig wirst du das überwältigende Gefühl der Freiheit spüren und deine grenzenlosen Möglichkeiten erkennen, weil du in dem Moment nicht nur über deinen eigenen Tellerrand hinausschaust, sondern dich auch über deinen Tellerrand hinaus bewegst.
Diesen Schritt zu machen ist unbeschreiblich wichtig. Denn ich kann dir hier viel erzählen, aber du wirst erst begreifen was ich meine, wenn du ihn getan hast und deinen Glaskasten verlässt. Und dann wirst du dich fragen, warum du solange damit gewartet hast.
Ich gebe dir mal ein persönliches Beispiel dazu. Vor einigen Jahren war ich mal im Urlaub mit meiner Mutter und meiner Tante ein paar Tage auf einer Insel in Italien.
Und selbstverständlich war mir das Seniorenprogramm ziemlich schnell langweilig und ich weiß noch wie wir am Strand waren und nachdem ich fürs Erste genug gelesen hatte, ich irgendwas machen oder unternehmen wollte.
Und dann habe ich ein süßes Mädchen gesehen wie sie auch dort am Strand mit ihrer Freundin lag. Und ich dachte mir, wär doch mal eine nette Abwechslung mit ihr zu quatschen und ein bisschen Italienisch zu üben. Aber im nächsten Moment war meine gläserne Decke da und meine Gehirn sagte mir „Achtung Ungewissheit“, „Was ist, wenn sie dir eine Abfuhr gibt?“ „Die Leute drumherum, werden denken, dass du ein richtiger Loser oder ein seltsamer Typ bist.“
Dann hatte mich mein Glaskasten sofort wieder dort, wo er mich haben wollte und habe brav weiter mein Buch gelesen. Am nächsten Tag war das Mädchen wieder am Strand mit ihrer Freundin und ich saß immer noch in meinen Glaskasten fest. Am dritten und letzten Tag war sie wieder da. Und dann habe ich mir gedacht: So, ich bin morgen sowieso weg und sehe hier niemanden wieder. Was habe ich schon zu verlieren?
Aber leichter gesagt als getan, ich habe richtig körperlich gespürt wie mein „Glaskasten“ mich zurückhalten wollte: ich hatte ein Ziehen im Bauch und mein Herz hat immer schneller angefangen zu klopfen. Aber irgendwann dann habe ich mich überwunden, bin aufgestanden, hingegangen und hab Hallo gesagt.
Und wer hätte das gedacht, sie hat sich richtig gefreut, wir haben uns super verstanden und haben dann noch den restlichen Tag am Strand miteinander verbracht.
Als ich dann abends ins Bett gegangen bin und von draußen das Meeresrauschen gehört habe, dachte ich mir: Faszinierend wie lange wir darauf warten Dinge zu tun, die wir eigentlich tun möchten, weil unser Gehirn uns die schlimmsten Szenarien vorgaukelt, die höchstwahrscheinlich niemals eintreten werden. Wie viel Zeit wir mit Warten verschwenden, wenn wir es schon im ersten Moment hätten tun können.
An diesem Tag habe ich verstanden, dass die Möglichkeiten unseres Lebens am Ende des Tages immer nur von uns selbst verboten oder erlaubt werden. Ich habe damals den Mut aufgebracht aus einer Möglichkeit eine Wirklichkeit zu machen und dabei ein unglaubliches Gefühl von Freiheit und Erfüllung gespürt. Eine absolute Gewissheit, dass ich genau das Richtige getan habe, weil ich trotz meiner Ängste und Zweifel, das getan hatte, was ich tun wollte.
Und genau das ist auch die Rückmeldung, die ich immer wieder von meinen Coachingklienten bekomme, wenn sie an einen Punkt kommen, der schon immer theoretisch für sie möglich war, aber von dem sie ihre Ängste und Zweifel immer ferngehalten hatten. Denn dieser Punkt war außerhalb ihres Glaskastens.
Wenn du auf die letzten Jahre deines Lebens zurückschaust, haben sich in dieser Zeit viele Dinge in deinem Leben so verändert wie du es gerne hättest? Ist dein Glaskasten so groß wie das Leben, nach dem du dich sehnst? Oder warst du eher im Trott deines gewohnten Lebens gefangen und hast rückblickend das Gefühl wie du mehr oder weniger machtlos dabei zusiehst wie dein Leben mit all seinen großartigen Möglichkeiten allmählich an dir vorbei zieht?
Bei allen äußeren Einflüssen und Einschränkungen, die es im Leben gibt hast am Ende des Tages immer du das letzte Wort dabei, was aus deinem Leben wird. Das ist das, was Viktor Frankl den „geistigen Freiraum“ genannt hat. Der geistige Freiraum zwischen Reiz und Reaktion, zwischen Ereignis und wie du damit umgehst.
Deine Zweifel und Ängste werden immer versuchen dich in deinem Glaskasten zu halten. Aber du kannst dich jetzt dazu entscheiden Ja zu dir zu sagen und deinen Glaskasten zu verlassen trotz deiner Ängste und Zweifel. Und ich hoffe ich konnte dich dazu mit diesem Video inspirieren.
Wenn du diesen Weg alleine einschlagen willst, wünsch ich dir alles Gute dabei.
Wenn du auf diesem Weg gerne jemanden hättest, der weiß wie es geht und der dich an die Hand nimmt, dann kannst du dich gerne bei mir für ein kostenloses, unverbindliches Erstgespräch eintragen, in dem ich dir einen Schritt-für-Schritt Plan erstellen werde, mit dem du aus deinem Glaskasten heraus kommst. Dafür musst du mir nur ein kurzes Formular ausfüllen, das ich hier verlinkt habe.
In diesem Sinne: lass’ deinen Glaskasten hinter dir und bis bald,
dein Jonathan
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