Hand hoch, wenn du dich jemals zu sehr gestresst und dir zu viele Sorgen gemacht hast. Ich jedenfalls schon und deshalb weiß ich, dass das ziemlich unangenehm sein kann – dir zu viele Sorgen machen, grübeln und dich stressen kann dich in den unterschiedlichsten Bereichen zurückhalten und blockieren: sei es in deiner Arbeit, in Beziehungen zu anderen oder schlicht und ergreifend darin wie sehr du dein eigenes Leben genießen kannst.
Deswegen werde ich dir heute drei einfache psychologische Tipps geben wie du Grübeln, Stress und Sorgen beendest und ruhiger und gelassener wirst.
Transkript des Videos:
Zuerst einmal mach’ dir klar, dass deine Gedanken nicht unbedingt wahr sind, auch wenn sie dir so vorkommen mögen. Deine Gedanken sind in erster Linie Vorschläge, die dir dein Gehirn serviert, die stimmen können oder auch nicht.
1) Die Bester-Freund-Methode
Das bringt mich zum ersten Punkt: wenn du sehr grübelst, dir Sorgen machst oder dich sehr stresst, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du dich sehr in das Ganze reinsteigerst und deine Situation, wenn du wirklich ehrlich zu dir bist, möglicherweise schlimmer bewertest als sie tatsächlich ist. Aber vor allem hält dich das Sorgen machen und grübeln oft in deinen Gedanken gefangen anstatt dich ins Handeln zu bringen, um tatsächlich etwas an deiner Situation zu verändern.
Um dem Abhilfe zu schaffen, kannst du dich an der Stelle fragen: Wenn mein bester Freund gerade hier wäre, was würde er/sie mir in der Situation sagen?
Würde dein bester Freund dir sagen: Das ist so schlimm, dein Leben ist jetzt vorbei, lass uns uns noch mehr Stress machen?
Nein, er würde erst einmal Verständnis zeigen und wäre dann lösungsorientiert, d.h. er würde dir Vorschläge machen, um deine Situation zu verbessern und selbst wenn deine Situation objektiv gesehen schwierig ist, würde er dir sagen, dass du deiner Lage am besten Herr werden kannst, wenn du das Ganze ruhig und mit kühlem Kopf angehst.
Wenn du dir hierbei auch die Stimme deines besten Freundes/Freundin vorstellst, wird das ganze noch authentischer und effektiver.
Du musst übrigens hier nicht unbedingt deinen besten Freund nehmen, du kannst dich auch einfach fragen, was ein Vorbild von dir in der Situation zu dir sagen würde.
Wir verrennen uns nämlich oft so in unseren Gedanken und Denkmustern, dass wir völlig ausblenden, dass es auch andere, hilfreichere Arten gibt, eine Situation zu sehen.
2) Zoom-Methode
Der nächste Punkt ist einen kleinen Realitätscheck zu machen. Wenn wir in stressigen Gedanken festhängen, haben wir oft Scheuklappen auf und können nichts sehen außer der Sache, die uns stresst, uns besorgt oder über die wir nachgrübeln.
Und dann denken wir vielleicht: „diese Sache ist so groß und so schlimm und es wird niemals wieder besser werden“ und wir sind einfach mittendrin in unserem gedanklichen Drama.
Und an dem Punkt kann es hilfreich sein, wenn du einfach mal in Gedanken rauszoomst und dich fragst: Okay, im Moment wirkt das ganze auf mich sehr stressig, aber realistisch gesehen, wird das Ganze in 10 Jahren, in 10 Monaten oder in 10 Tagen noch eine Rolle spielen?
Wird das tatsächlich in der Zukunft immer noch eine so große Sache sein oder spielt mir mein Gehirn hier einen Streich und bläst es unnötig auf?
Stell dir vor wie du herauszoomst und siehst, dass dieser schwarze Punkt an dem du gerade bist nur ein kleiner schwarzer Punkt auf einer großen weißen Leinwand ist, von der dieser Punkt nur ein unendlich winziger Teil ist und es noch all diesen weißen Raum darum herum gibt.
Auch wenn es sich so anfühlen mag, als würde dieser Punkt dein Leben in diesem Moment völlig bestimmen, ist er nur etwas Vorübergehendes. Auch wenn das Gefühl für Tage oder Wochen andauert, ist es vorübergehend und klein verglichen mit deinem gesamten Leben.
3) Achtsamkeit
Der dritte Punkt ist die Methode der Achtsamkeit zu nutzen. Oft, wenn wir uns sehr besorgt fühlen oder uns sehr gestresst fühlen oder wir über etwas ständig nachgrübeln, geht es um etwas in der Zukunft. Etwas, worüber wir uns Sorgen machen, dass es passieren könnte oder weswegen wir uns nervös fühlen oder in das wir uns hineinsteigern.
Aber es ist ja nicht so, dass jetzt in dem Moment gerade wir in Gefahr sind und etwas gerade jetzt passiert, dass uns bedroht, sondern wir geraten dermaßen in diese Gedanken darüber was passieren könnte hinein, dass wir uns sehr stressen.
Denn auch wenn wir an die Zukunft denken, lebt unser Gehirn trotzdem immer in der Gegenwart. Deswegen wirkt jeder Gedanke an etwas, das irgendwann passieren könnte vom Gefühl her auf uns so als würde es jetzt passieren.
Wenn du aber in einem solchen Moment achtsam wirst und dir sagst: ’mal meine Ängste für die Zukunft und Bedauern der Vergangenheit außen vor gelassen, JETZT im Moment geht es mir gut.
Und ich denke auf die meisten von uns trifft das zu. Abgesehen davon natürlich, wenn du tatsächlich gerade in der Gegenwart in einer gefährlichen oder schmerzvollen Situation bist oder tatsächliche Schmerzen hast. Aber das meine ich nicht. Ich meine so ziemlich jede andere Situation, in der wir uns schlecht fühlen wegen etwas, das in der Vergangenheit passiert ist oder in der Zukunft passieren könnte.
In diesen Situationen frage dich, jetzt im Moment, geht es mir gut? Habe ich ein Dach über dem Kopf? Habe ich Essen im Kühlschrank und Wasser in der Leitung? Habe ich ein Bett zum Schlafen? Habe ich vielleicht auch Menschen, die zu mir halten?
Wenn du dir diese Fragen stellst und mit Ja beantworten kannst, dann erinnert das dein Gehirn daran, dass es sich zu sehr in vergangene Dinge oder Möglichkeiten der Zukunft verrannt hat und vergessen hat, dass es dir jetzt im Moment gut geht.
Natürlich geht es nicht darum Probleme zu ignorieren, natürlich solltest du dir Schritte für Lösungen überlegen und sie in die Tat umsetzen. Aber das möglichst ruhig und bedacht, ohne dass dein Gehirn denkt und dich so stresst als wärst du jetzt in dem Moment in Gefahr.
Dabei kann dir die Achtsamkeit ein großartiger Verbündeter sein.
Also, als kurze Zusammenfassung: Stelle dir vor was dein bester Freund oder Vorbild sagen würde, zoome heraus und sieh diese Situation im größeren Zusammenhang deines Lebens und nutze die Methode der Achtsamkeit.
Bis bald und halt die Ohren steif,
dein Jonathan
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