Eine Sache haben alle Menschen gemeinsam. Egal welche Einstellung ein Mensch hat, egal wo er herkommt oder welche Sprache er spricht: kein Mensch will leiden.

Obwohl wir doch alle diese Abneigung gegenüber dem Leid gemeinsam haben, kommt es doch oft vor, dass selbst in unserer wohlhabenden Gesellschaft viele Menschen leiden und so nicht das Glück erleben, das ihnen eigentlich zusteht.

Im heutigen Video gehe ich auf die Gründe unserer Neigung zum Leid ein und zeige dir Möglichkeiten auf dem Leid entgegenzuwirken, damit du so unbeschwerter und glücklicher leben kannst.

Transkript des Videos:

Damit du aber dich selbst und deine Neigung zu leiden verstehst, machen wir mal einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit. Aber nicht in deine eigene, sondern in unsere kollektive menschliche Vergangenheit.

Wir kommen ursprünglich aus einer harten und gefährlichen Welt. Unser Gehirn hat sich in einer Umgebung entwickelt, in der der Tod an jeder Ecke gewartet hat. Gefährliche Raubtiere, giftige Pflanzen und blutige Revierkämpfe mit anderen Menschengruppen.

Hunderttausende von Jahren haben wir so gelebt und diejenigen unserer Vorfahren, die sich am besten an diese harten Lebensumstände anpassen konnten, haben überlebt und sich so fortgepflanzt. D.h. diejenigen haben sich fortgepflanzt, die schnell Probleme erkannt haben. Diejenigen, die im Zweifelsfall immer die Gefahr und das Problem einer Sache gesehen haben. Diejenigen, die im Zweifelsfall das Schlechte gesehen haben. Weil ihnen genau diese Sichtweise die besten Überlebenschancen garantiert hat.

Aber was ist heutzutage? Heute gibt es für uns, zumindest in der westlichen Welt, keine gefährlichen Raubtiere auf dem Weg zur Wasserstelle. Wir fahren mit dem Auto bequem zum Supermarkt, finden dort alle Nahrungsmittel, die wir brauchen, ohne uns Gedanken machen zu müssen, ob wir sofort daran sterben und in unserer zivilisierten Gesellschaft kommt es kaum zu blutigen Auseinandersetzungen.

Aber unser Gehirn hat sich seit der Jäger-Sammler-Zeit kaum verändert und es spielt immernoch die gleichen Programme ab wie damals. Es sucht ständig Probleme, Bedrohungen und Gefahren überall.

Schau dir mal dieses Bild an. Was hast du dir zuerst angeschaut? Hast du zuerst die Sterne bewundert oder zuerst die Schlange ins Auge gefasst?

In der Psychologie nennen wir das Negativitätsverzerrung: d.h. wir neigen dazu uns auf problematische Dinge zu konzentrieren, was es für uns schwieriger macht uns glücklich zu fühlen.

Damit Hand in Hand geht der zweite Punkt. Und zwar, wir verbringen einen Großteil unserer Zeit damit mit unseren Gedanken abzuschweifen und nicht den Moment zu genießen.

Wenn du z.B. mit deinem Auto zur Arbeit fährst, dann sitzt du zwar hinterm Lenker und steuerst dein Auto, aber höchstwahrscheinlich ist deine Aufmerksamkeit bei ganz anderen Dingen.

Und denkst du dabei so etwas wie: Was habe ich eigentlich für tolle Freunde? Wie kommt es, dass ich so glücklich bin? Womit habe ich nur dieses großartige Leben verdient?

Eher unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist, dass dein Gehirn dabei all die Aufgaben durchgeht, die du noch nicht erledigt hast, sich mit Problemen befasst und ähnlichen Dingen, die in dir Spannung erzeugen.

Laut Studien befinden wir uns heutzutage 50-80% unserer Zeit in diesem Zustand. Diese innerliche Zerstreuung erzeugt in uns eine innere Unruhe, nimmt uns die Gelegenheit, den Moment zu genießen und erhöht unsere Wahrscheinlichkeit depressiv zu werden.

Denn dein Gehirn hat zwei Funktionsmodi: Den fokussierten Modus oder den abgeschweiften Modus.

Wenn etwas Unerwartetes, Spannendes oder Aufregendes passiert, dann kommst du automatisch in den fokussierten Modus. Wenn du mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug springst, dann denkst du dabei nicht: Was hat nochmal dieser Bekannte neulich für eine Bemerkung über mich gemacht? Oder was steht als nächstes auf meiner To-do-Liste? Nein. Dann ist es zu spät und du bist völlig fokussiert auf den Moment.

Wenn wir fokussiert und im Moment sind, dann fühlen wir uns gut. Aber dafür müssen wir nicht aus einem Flugzeug springen. Du kannst diesen fokussierten Zustand auch dann erzeugen, wenn du einfach nur über die Straße gehst. Aber mehr dazu später.

Der dritte Punkt ist: du bist ein Gewohnheitstier. D.h. du gewöhnst dich an alles. Auch an das gute, bis es für dich normal wird und nichts Besonderes mehr ist.

Dein neuer Beziehungspartner, deine neue Wohnung, deine neuen Klamotten, was auch immer dich am Anfang glücklich gemacht hat, wird mit der Zeit normal und nichts Besonderes mehr.
In der Psychologie nennen wir das hedonistische Tretmühle. So vergessen wir wie glücklich uns gewisse Dinge eigentlich machen und damit gehen uns viele Glücksgefühle durch die Lappen.

Das heißt, dein Gehirn braucht also ein Systemupdate, um so seine Angewohnheit zu leiden zu überwinden, damit du so glücklicher und unbeschwerter leben kannst.

Wo fängst du dabei am besten an?

Am besten in dem Moment, in dem du aufwachst.

An was denkst du wenn du aufwachst? Denkst du: Super, ein neuer Tag, ich kanns kaum erwarten!

Oder schweifen deine Gedanken sofort ab zu all den Dingen, die du noch erledigen willst, sodass du dich beim Aufwachen direkt unter Druck fühlst

Wenn letzteres der Fall ist, dann schlag ich dir Folgendes vor:

Wenn du morgen aufwachst, bevor du aus dem Bett gehst, denk an 3 Menschen, für die du dankbar bist.

Wie du das genau machst, zeige ich dir jetzt. Wenn du deinem Gehirn das Systemupdate geben willst, dass es braucht, damit du unbeschwerter und glücklicher leben kannst, dann mach mit.

Bereit? Ok.

Schließ deinen Augen und atme tief ein und wieder aus. Stell dir vor du liegst in deinem Bett und wachst gerade auf. Denke an den ersten Menschen, für den du dankbar bist und sehe ihn vor dir. Siehe diesen Mensch so genau vor dir, dass du seine Augenfarbe erkennen kannst. Und denke daran auf welche Weise dieser Mensch dein Leben positiv beeinflusst hat.

Vielleicht hat er dich in entscheidenden Momenten unterstützt, dir wichtige Ratschläge gegeben oder war einfach nur für dich da.

 

Sage diesem Menschen im Geiste Danke.

Denke an den zweiten Menschen, dem du dankbar bist. Sieh diesen Menschen vor dir und schaue ihm in die Augen. Mache dir bewusst wofür du ihm dankbar bist und sprich ihm im Geiste deinen Dank aus.

Denke jetzt an den dritten Menschen, dem du dankbar bist. Sieh diesen Menschen vor dir und stelle dir vor wie du ihn aus Dankbarkeit umarmst. Fühle die Dankbarkeit.

Wenn du dich bereit fühlst, kannst du deine Augen wieder öffnen.

Du erinnerst dich: ich habe vorhin davon gesprochen, dass du sogar bei so alltäglichen Tätigkeiten wie dem Über-die-Straße-gehen, dein Gehirn in den fokussierten Modus versetzen kannst.

Stelle dir dazu vor, du würdest die Straße mit den Augen eines Kindes sehen. Betrachte die Schilder, die Autos, die Häuser und deine gesamte Umgebung so als würdest du sie zum ersten Mal sehen.

Dabei kannst du dich gleichzeitig auf deine Empfindungen konzentrieren: deinen Atem, das Gefühl von dem Asphalt unter deinen Füßen, die Geräusche in der Luft und so weiter.

Wenn du dich auf diese Weise neugierig auf die Details deiner Umgebung und auf deine Empfindungen konzentrierst, kommst du in den fokussierten Modus. Wenn du dann mit deiner Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt bist wirst du merken wie du dich dabei entspannst.

Zu guter Letzt möchte ich dir noch eine Übung mit auf den Weg geben.

Durch folgende Übung hat sich in Studien gezeigt, dass Menschen sich dadurch eine Woche lang glücklicher fühlen und weniger depressive Symptome für die nächsten 6 Monate zeigen.
Ja du hast schon richtig gehört. Nur ein Durchgang dieser Übung lässt wissenschaftlich erwiesenermaßen dein Glück eine Woche lang ansteigen und vermindert depressive Symptome 6 Monate lang.

Und zwar dreht sich diese Übung auch um Dankbarkeit. Genauer gesagt schreibst du dir bei dieser Übung abends drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Das können auch Menschen sein, müssen es aber nicht. Es können alle möglichen Dinge sein, die dein Leben positiv beeinflussen. Sogar Dinge, die dir vielleicht gar nicht so bewusst sein wie z.B. deine Fähigkeit zu sehen, mit deren Hilfe du gerade diesen Text lesen kannst.

Natürlich wissen die meisten von uns auf logischer Ebene, dass uns solche Übungen gut tun können. Wenn du diese Übungen aber tatsächlich durchführst, dann wirst du spüren wie sie dir gut tun. Und genau das macht den Unterschied.

Ich hoffe, diese Übungen können dein Leben bereichern und dir zu mehr glücklichen und zufriedenen Momenten verhelfen. Wenn du gerne persönliche Unterstützung dabei hättest, kannst du mir gerne eine Nachricht schicken und dich bei mir für einen Coachingplatz bewerben.

Bis bald,
Jonathan